„Change is coming whether you like it or not“ balanciert als BetonSchriftzug auf einem einfachen Stahlständer. Der massive weiße Beton erscheint hier ähnlich einem Leuchtschild oder einer Grafik. Nur die äußeren Seiten der Buchstaben sind wie die Schattierungen eines Logos in einem leuchtenden Orangeton bemalt.

Die Schwere des Materials wird durch diesen Anstrich und auch durch die Präsentation verschleiert, wenn der Schriftzug nur auf einem dünnen Stahlständer balancierend, beinahe in der Schwebe erscheint. Anders als der Rest des Satzes ist das erste Wort – Change – über zwei Zeilen halbiert. Diese Betonung, aber auch Verfremdung lässt in den ersten beiden Zeilen Lücken entstehen, die auf jene leeren Stellen verweisen können, die für Veränderung nötig sind oder aber auf jene Lücken, die in Prozessen der Veränderung weiterbestehen.

Zitiert wird hier jener Satz, mit dem die Klimaaktivistin Greta Thunberg ihre Rede bei der UN-Klimakonferenz 2019 abschloss. In diesem Sinne kann der Balanceakt des Beton-Zitats vielleicht als eine Anspielung auf die sich stetig verschlechternde Klimalage in der Welt verstanden werden.

Change von Susanne Piotter ist 2021 anlässlich der Gruppenausstellung Three Point Turn entstanden, die vom 12. September bis Oktober im Kunstverein KunstHaus Potsdam zu sehen war.

Geboren in Düsseldorf, studierte Susanne Piotter an der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung in Köln, an der Maastricht Academy of Fine Arts and Design (Diplom Bühnenbild) und Multimediadesign an der Media Academy Cimdata, Berlin. Neben anderen Auszeichnungen war Piotter 2020 Stipendiatin des Kunsthof Barna von Sartory in Brüssow. Ihre Arbeiten werden in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Vertreten von der BBA Gallery, lebt und arbeitet Susanne Piotter in Berlin.