Im „Tagebuch 1953-1969“ von Witold Gombrowicz fand ich einige Passagen, in dem der Autor seine Schreibtechnik schildert und die, wie ich finde, sehr treffend auch meine Einstellung und Herangehenweise bei meinen Videoanimationen beschreiben:

„Es kommt aber darauf an, daß du dich dem Werk auf diese Weise passiv hingibst und zuläßt, daß es sich selbst erschafft, nie auch nur einen Augenblick die Herrschaft darüber verlierst. Dein Grundsatz sei dabei folgender: ich weiß nicht, wohin das Werk mich führt, aber wo immer es mich hinführt, es muß mich zum Ausdruck bringen und mich befriedigen.

Das Ergebnis: zwischen dir und dem Werk kommt es zu einem Kampf, wie zwischen dem Fuhrmann und den Pferden, die ihm durchgehen. Ich kann die Pferde nicht in meine Gewalt bekommen, muß aber darauf achten, daß ich in keiner Kurve umkippe. Wohin ich fahre, weiß ich nicht – aber heil muß ich ankommen. Mehr noch – ich muß bei Gelegeneit auch die Fahrt noch genießen.
Und das Endergebnis: aus diesem Kampf zwischen der inneren Logik des Werkes und meiner Person (denn man weiß nicht: ist das Werk nur Vorwand dafür, daß ich mich aussprechen kann, oder bin ich ein Vorwand für das Werk), aus diesem Ringen entsteht was Drittes, ein Mittelding, etwas gleichsam nicht von mir Geschriebenes, das doch meins ist – weder reine Form, noch unmittelbare Äußerung von mir, sondern aus der Sphäre »dazwischen«: zwischen mir und der Welt geborene Deformation.“